Wir haben nochmal gewonnen!
Nach dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024, der uns als Unternehmen in der Kategorie „Energieerzeugung und -handel“ verliehen worden ist, wird in diesem Jahr auch unser Produkt Bürgerstrom mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis „Produkte - Klima” ausgezeichnet. Unsere Kooperationsmanagerin Sara Haug erzählt von der Bedeutung dieser Auszeichnungen, von begeisterten Menschen und von den Plänen für die Zukunft.
Ein großer Tag für die Bürgerwerke-Gemeinschaft
Im November 2023 erhielt die Bürgerwerke eG den Deutschen Nachhaltigkeitspreis, die wichtigste europaweite Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement. Unser genossenschaftliches Konzept mit mehr als 50.000 Menschen, die im größten Bürgerenergie-Netzwerk Deutschlands die Energiewende vorantreiben, überzeugte die Fachjury.
Es ist jedes Mal ein ganz besonderer Moment: Bereits 2016 waren wir bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises (DNP) zu Gast – als Preisträgerin des Next Economy Awards, der als Spitzen-Auszeichnung für Start-ups im Bereich Nachhaltigkeit und Green Economy gilt. Kurz vor unserem zehnjährigen Bestehen 2023 kehrten wir auf dieser Bühne als Siegerunternehmen in der Kategorie „Energieerzeugung und -handel“ zurück und durften 2024 dann den DNP erneut entgegennehmen, diesmal in der Kategorie „Produkt“: Was für eine Ehre und Freude!
Dieser Preis gilt unseren Mitgliedsgenossenschaften
Im Jahr 2023 verlieh die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. zum ersten Mal die Auszeichnung an Unternehmen aus 100 Branchen. 2024 konkurrierten 60 weitere nominierte Unternehmen mit uns um den Sieg für das beste Produkt fürs Klima. Dass wir trotz starker Mitbewerber:innen mehrfach überzeugen, verdanken wir unserem Netzwerk aus Energiegenossenschaften. Wir sehen darin eine bedeutende Bestätigung, dass wir mit einer Energiewende, an der alle teilhaben können, wichtige Schritte in eine klimafreundliche Zukunft gehen.
Wie viele kleine Schritte Großes bewirken können, durfte ich ganz besonders im November 2023 erleben: Die Preisverleihung fand am ersten Abend einer zweitägigen Konferenz statt, an der wir ebenfalls teilnahmen. Die Zeit haben wir genutzt, um viele interessante Panels zu besuchen und neue Kontakte zu knüpfen. Eines meiner persönlichen Highlights war das Wiedersehen mit Domitila Barros, die ich 2022 beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis kennenlernte und die 2023 mit dem World Influencer Award im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde. Sie hat mich sofort wiedererkannt und ist sehr begeistert von den Bürgerwerken:
Was wirklich toll war – und was eher nicht
Ganz besonders war auch das Zusammentreffen so vieler Vertreter:innen von Unternehmen, die in ihrer Branche Vorreiter sind. In Paneldiskussionen und im direkten Gespräch konnten wir uns mit Menschen austauschen, die genau wie wir seit vielen Jahren auf die Vision einer klimafreundlichen Zukunft hinarbeiten. Wir sind dabei auf unterschiedliche Menschen zugegangen, haben ihnen von den Bürgerwerken erzählt und haben Kontakte zu anderen Preisträger:innen wie Jobrad und Alnatura geknüpft. Es ist gerade für mich als Kooperationsmanagerin sehr spannend, so den Grundstein für mögliche Kooperationen zu legen, die unser gemeinsames Ziel voranbringen.
Genau diese Menschen und Organisationen hätte ich mir auch noch mehr auf der Bühne gewünscht. Das Panel von Jobrad gemeinsam mit der AOK war inspirierend, kreativ und innovativ – aber damit eher eine Ausnahme. In den meisten Vorträgen und Diskussionen erhielten die großen Sponsoren sehr viel Raum. Das ist verständlich, bedenkt man die Finanzierung einer solchen Großveranstaltung. Aber es bedeutet, dass sich die kleinen Organisationen, die mit außergewöhnlichen Lösungen an die Probleme herangehen, beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis wenig präsentieren konnten. Bei vielen Podien hatten wir den Eindruck, es ging mehr um minimale Veränderungen und weniger um ganz neue Ansätze und Ideen.
Sehr enttäuscht waren wir auch von einem Panel, das sich auf wissenschaftlicher Basis mit einer planetenfreundlicheren Ernährung auseinandersetzen sollte. Das Gespräch war sehr einseitig und es wurden sogar falsche Fakten genannt, die unwidersprochen blieben. Wenn wir weiterkommen wollen, brauchen wir aber Kontroverse und Perspektivenreichtum. Wenn der Deutsche Nachhaltigkeitspreis dafür nicht der Ort ist: Welcher ist es dann?
Über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Mit acht Wettbewerben, über 1.200 Bewerber:innen und 2.000 Gäst:innen bei den Veranstaltungen ist der Preis in Europa der größte seiner Art. Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.
Start-up-Preis des DNP: der Next Economy Award
Unbedingt positiv hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang die Veranstaltungen rund um den Next Economy Award, den Start-up-Preis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Die Pitches der Finalist:innen von Plasticfisher, Concular, Grünfuchs, Energyminer, alcemy und fibereurope zeigten sehr eindrücklich, dass es auch für riesige Probleme Lösungen gibt, wenn man den Mut hat, neue Wege zu gehen. 2016 gehörten wir zu diesen Start-ups und konnten den NEA überglücklich mit nach Hause nehmen. Dieses Mal saß meine Kollegin Laura Zöckler auf einem der Podien und berichtete, was für eine wichtige Bestätigung die Auszeichnung damals war und was es für uns bedeutet, heute aus der Start-up-Phase herausgewachsen zu sein.
Der Next Economy Award ist in der Welt der grünen Preise für Start-ups sehr bekannt. Wir nutzen das Siegel des NEA seit 2016 auf unserer Internetseite. Jetzt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis auf unserer Website nennen zu dürfen, ist großartig, da dieser Preis eine noch größere Strahlkraft besitzt. Das merken wir seit der Preisverleihung auch an den vielen positiven Rückmeldungen von Menschen aus dem Bürgerwerke-Netzwerk.
Unsere Bürgerwerke-Kollegin Laura Zöckler (re) auf dem Podium „from zero to hero" beim Next Economy Award (NEA).
Ein einzigartiges Erlebnis und starker Rückenwind
Was mir darüber hinaus noch lange in Erinnerung bleiben wird, ist ein ganz besonderer Moment am Abend der Preisverleihung. Sängerin Macy Gray trat auf und plötzlich stand der halbe Saal auf. Wir tanzten gemeinsam mit Unternehmer:innen, Prominenten und Vorständ:innen diverser bekannter Organisationen. Da waren so viel Kraft, Ausstrahlung, Begeisterung und Zuversicht im Raum. Es war ein gemeinsames Innehalten und Feiern der bisherigen Erfolge.
Und es geht ausgezeichnet weiter!
Für mich persönlich war und ist die Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis nicht nur immer wieder ein unvergessliches Erlebnis, sondern auch eine Bestätigung. Denn für mich ist ganz klar: Die Bürgerwerke sind das beste Unternehmen in der Energiebranche. Deshalb arbeite ich dort. Das Konzept, gemeinsam mit Energiegenossenschaften die Energiewende zu meistern, empfinde ich als absolut stimmig und richtig – und die Auszeichnungen bestätigen das. Für mich, meine Kolleg:innen und für unsere Genossenschaftsmitglieder ist das eine unglaublich wichtige Anerkennung unserer Arbeit, richtig starker Rückenwind und eine große Unterstützung für das, was wir tun.
Die Bürgerwerke leben durch ihre Mitglieder. Unsere Energiegenossenschaften setzen sich in ihrer Region für den Ausbau der Erneuerbaren Energien ein und leisten damit einen der wichtigsten Schritte in der Energiewende: den regionalen Ausbau, an dem alle teilhaben können. Es inspiriert mich immer wieder, welche Projekte angestoßen werden: von Solaranlagen auf KiTas bis Windkraftanlagen, die ein ganzes Dorf versorgen. Von Wärmenetzen bis hin zu Ladestationen. Davor habe ich größten Respekt und freue mich darauf, weiterhin mit den Genossenschaften und vielen engagierten Menschen die Energiewende in Bürgerhand voranzubringen!
PS: Die nun diskutierte Kritik am Deutschen Nachhaltigkeitspreis ist auch uns erst mit der Veröffentlichung der Recherche bekannt geworden. Zwar sind uns sowohl bei der Preisverleihung im November 2023 als auch bei der Veranstaltung im November 2024 einige Punkte aufgefallen, die wir kritisch angemerkt und in diesem Artikel auch öffentlich gemacht haben. Doch von der scheinbaren Unehrlichkeit des Veranstalters bei der Nennung seiner Partner zum Beispiel erfahren wir erst jetzt. Wir hatten die kommunizierte Partnerschaft mit verschiedenen Ministerien vom Veranstalter übernommen und – genau wie andere Preisträger:innen – als Signal des hohen Vertrauens in den Preis und seine Strahlkraft gesehen. Dass es hier mindestens eine sehr unterschiedliche Perspektive auf die Art der Partnerschaft gibt, nehmen wir mit Bedauern zur Kenntnis und haben unsere eigene Kommunikation zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis nun entsprechend angepasst.
An der aktuellen Situation bedauern wir bei den Bürgerwerken am meisten, wenn eine wichtige Auszeichnung für Vorreiter:innen in der Nachhaltigkeitsbranche auf diese Weise Schaden nimmt. Denn die überwiegende Mehrheit der Preisträger:innen der vergangenen Jahre sind Pioniere auf ihrem Gebiet. Sie suchen Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit, und sie tun dies innerhalb unseres Wirtschaftssystems, was eine sehr große Aufgabe ist. Wir möchten also an dieser Stelle betonen, dass wir uns weiterhin sehr über die Auszeichnungen freuen, die wir in diesem Jahr speziell für unser Produkt Bürgerstrom erhalten haben.
Sara Haug
Macht die Bürgerwerke online und offline bekannt
Ihr Herz schlägt für echte Bürgerbeteiligung, egal ob in der Politik oder der Energiewende. Sorgt für gute Laune, unlimitierte Wortwitze und schwäbische Effizienz. Bei ihr findet man immer ein offenes Ohr.