Energie in Gemeinschaft
Energie entsteht dort, wo Menschen sind. Nicht nur metaphorisch, sondern ganz konkret gelingt das Bürger-Energiegenossenschaften: Mit eigenen Erneuerbare-Energien-Anlagen erzeugen Bürger:innen lokal, solidarisch und nachhaltig Ökostrom und bringen mit ihrem Engagement und ihrer Begeisterung die Energiewende in Bürgerhand voran. Warum Bürgerenergie die Zukunft der nachhaltigen Energieversorgung ist, erfahren Sie hier.
Was genau ist Bürgerenergie?
Bürgerenergie bedeutet, dass Bürger:innen selbst die Erzeugung von Energie in die Hand nehmen. Ziel ist es dabei, die Energieversorgung nachhaltig, regional und demokratisch zu gestalten. Indem Bürger:innen eigene Wind- und Solaranlagen bauen und betreiben, wird die Energieproduktion unabhängiger von großen Energiekonzernen und politischen Entscheidungen. Dafür schließen sich engagierte Menschen in sogenannten Bürger-Energiegenossenschaften zusammen und realisieren gemeinsam erneuerbare Energieprojekte – und das nicht erst seit gestern!
Geschichte der Bürgerenergie in Deutschland
Die Bürgerenergie-Bewegung in Deutschland begann in den 1980er Jahren. Damals starteten erste lokale Initiativen, um sich gegen die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und die damit verbundenen Umweltbelastungen zu wehren. Ein Ereignis, das viele schockierte und zum Handeln bewegte, war die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986: Eine breite Öffentlichkeit wurde für die Risiken der Atomenergie sensibilisiert und der Wunsch nach alternativen, sicheren Energiequellen verstärkte sich.
Mit dem neuen Jahrtausend erlebte die Bewegung einen weiteren Aufschwung, insbesondere durch die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000. Dieses Gesetz schuf finanzielle Anreize für die Erzeugung Erneuerbarer Energien und ermöglichte es uns Bürger:innen, durch garantierte Einspeisevergütungen mit wirtschaftlicher Planungssicherheit an der Energiewende teilzunehmen.
Die Begeisterung der Menschen, ihr unermüdliches Engagement und die Erfolge von ‚Energie in Gemeinschaft’ sind seitdem ungebrochen und die Bürgerenergie-Bewegung ist dabei nicht zu bremsen: Zahlreiche Energiegenossenschaften wurden inzwischen gegründet und immer mehr Menschen beteiligen sich aktiv an der Produktion und Nutzung Erneuerbarer Energien. Heute ist Bürgerenergie aus der deutschen Energieversorgung nicht mehr wegzudenken, denn sie trägt maßgeblich zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Förderung einer nachhaltigen Energieversorgung bei.
Doch wie funktioniert Bürgerenergie in der Praxis?
Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die niemand allein lösen kann. Doch wie lautet das wohl berühmteste Zitat von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dem Gründer der genossenschaftlichen Bewegung in Deutschland? „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele”. Nach diesem Motto schließen sich Menschen in Genossenschaften zusammen, um gemeinsam Projekte zu realisieren, die sie allein nicht umsetzen könnten. Das Prinzip der Genossenschaft basiert dabei auf demokratischer Mitbestimmung, solidarischem Handeln und regionaler Wertschöpfung.
Eine Bürger-Energiegenossenschaft ist eine besondere Form der Genossenschaft, die sich auf die Erzeugung, Nutzung und Verteilung von Erneuerbaren Energien spezialisiert hat. Ihre Mitglieder investieren gemeinsam in lokale Wind- und Solarkraftanlagen. Die Erträge, die durch den Verkauf der erzeugten Energie erzielt werden, können in Form einer Dividende an die Genossenschaftsmitglieder ausgezahlt oder direkt in neue Bürgerenergie-Projekte investiert werden. Entscheidungen werden dabei nicht etwa wie in Großkonzernen von oben getroffen, sondern demokratisch von allen Genossenschaftsmitgliedern zusammen: Dabei hat jedes Mitglied, unabhängig von der Höhe der eigenen finanziellen Einlage, eine Stimme in der Generalversammlung. Diese Form der Mitbestimmung und Teilhabe an Energieprojekten fördert nicht nur deren Akzeptanz vor Ort, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und die regionale Identität – oder anders gesagt: Hier wird Energie in Gemeinschaft erzeugt!
Demokratisch wählen und mitbestimmen bei der Generalversammlung.
Bürgerwerke als Dachgenossenschaft für Energiegenossenschaften
Wir, die Bürgerwerke eG, sind eine Dachgenossenschaft, die über 125 lokale Energiegenossenschaften aus ganz Deutschland vereint. Durch die Zusammenarbeit der einzelnen Genossenschaften unter einem Dach entsteht auf einer höheren Ebene genau das, was auch im Kleinen geschieht: Wir lösen gemeinsam Probleme, die für eine einzelne Bürger-Energiegenossenschaft zu groß sind. Die Bürgerwerke fungieren dabei als Bindeglied zwischen den einzelnen Genossenschaften und stärken die Vernetzung und den Austausch innerhalb der Bürgerenergie-Bewegung. So können wir gemeinschaftlich und lokal die Energiewende effektiv voranbringen.
Ob bei der Planung und Finanzierung von Energieprojekten, beim Vertrieb von BürgerÖkostrom, ob mit der Organisation von Schulungen und Weiterbildungen oder dem täglichen Austausch von Wissen und Erfahrungen: Wir unterstützen unsere Mitgliedsgenossenschaften, bündeln deren Kapazitäten und stellen somit eine zuverlässige und umweltfreundliche Energieversorgung von Bürger:innen für Bürger:innen sicher.
Was wir gemeinsam bewirken
Auch ohne selbst Mitglied einer Bürger-Energiegenossenschaft zu sein, können Sie die Energiewende in Bürgerhand voranbringen: Als Bürgerwerke-Kund:in unterstützen Sie jeden Tag engagierte Menschen in ganz Deutschland. Denn mit jeder verbrauchten Kilowattstunde fördern Sie die Arbeit unserer Mitgliedsgenossenschaften, die genau das machen, was große Energieversorger nicht tun: Sie beteiligen Menschen direkt an Bürgerenergie-Projekten und bringen damit die Energiewende voran – auch in Ihrer Region.
Diese Menschen, die sich mit Begeisterung und Engagement vor Ort einsetzen, die gemeinsam Herausforderungen meistern und die die Energiewende in Bürgerhand überhaupt erst ermöglichen, möchten wir Ihnen gerne vorstellen: Erleben Sie in Texten und Bildern, was die Menschen bewegt und vor allem, was sie dadurch selbst bewegen.
Ob als Kund:in, Genossenschaftsmitglied oder Mitarbeiter:in: Wir von den Bürgerwerken stehen für eine neue Art der Energieversorgung, die auf Solidarität, Regionalität und Nachhaltigkeit basiert und die Bürger:innen aktiv in die Gestaltung der Energiewende einbezieht. Denn die Zukunft liegt in Bürgerhand – auch in Ihrer!
Laura Zöckler
sorgt für einheitliche Kommunikation
Macht seit 2010 Energiewende in Bürgerhand. Sie kümmert sich bei uns darum, dass alle Teams konsistent, verständlich und korrekt nach außen kommunizieren können. Dazu koordiniert sie Projekte sowie Prozesse, schreibt und korrigiert Texte – und vertritt die Bürgerenergie auch mal auf einem Podium oder in einem Podcast.